Vielfalt ist Leben
Wir müssen die Natur und ihre Artenvielfalt schützen. Sie ist die Grundlage unseres Lebens. Sie ernährt uns. Kleidet uns. Heilt uns. Und sie ist eine unserer wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise.
Viele Millionen Jahre haben uns die beeindruckende Vielfalt der Natur beschert, die wir auf unserem Planeten heute kennen, lieben – und zum Überleben brauchen. Ob Plastikflut in Asien, Insektensterben in Europa, Raubbau und Entwaldung in Brasilien, Klimakrise und Erderhitzung – diese Vielfalt des Lebens ist in Gefahr. Wir befinden uns im größten Artensterben seit der Dinosaurierzeit. Nur diesmal sind wir der Meteorit.
Im Ende 2022 trifft sich die Bundesregierung mit der internationalen Staatengemeinschaft, um über ein Abkommen zur Rettung der Artenvielfalt zu verhandeln. Nur mit einem starken und verbindlichen weltweiten Abkommen können wir diese globale Krise stoppen. Doch es droht verwässert und aufgeweicht zu werden.
Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition an die neue Bundesregierung, und fordern Sie sie auf, sich auf der internationalen Bühne für das Ende des Artensterbens stark zu machen!
- Vollständige Petition lesen
Für einen echten Schutz der Artenvielfalt und der Natur fordere ich folgendes von der Bundesregierung:
Die neue Bundesregierung muss ihren internationalen Einfluss nutzen und sich auf der UN-Weltnaturkonferenz für ein Abkommen einsetzen, das endlich die Ursachen der Biodiversitätskrise anpackt!
30 Prozent der Erde unter Schutz stellen!
Zerstören wir weiterhin so viele natürliche Flächen wie bisher, können wir den Verlust der Vielfalt des Lebens nicht aufhalten. Alle Länder müssen endlich dafür Sorge tragen, dass die artenreichen Ökosysteme der Welt bedingungslos bewahrt und Arten vor Übernutzung geschützt werden. Auf der Weltnaturkonferenz müssen sich alle Staaten verpflichten, 30 Prozent der Land- und Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen und mindestens 50 Prozent zerstörter Gebiete zu renaturieren. Der Schutz muss im Einklang mit den Rechten indigener und lokaler Bevölkerungen stehen. Alle Ökosysteme müssen nachhaltig und gerecht genutzt werden.
Investitionen in die Natur, nicht gegen sie!
International müssen die Gelder für Naturschutz erhöht, Finanzsysteme nachhaltig gestaltet und schädliche Subventionen abgebaut werden – auch in Deutschland und der EU. Um das globale Problem anzugehen, muss zudem die internationale Finanzierungslücke von 700 Mrd. US-Dollar zum Schutz der Artenvielfalt geschlossen werden. Die Bundesregierung muss die Biodiversitätskrise endlich ernst nehmen und Verantwortung übernehmen, in dem sie ihren internationalen Beitrag auf 2 Mrd. Euro pro Jahr erhöht.
Wirtschaft nachhaltig gestalten! Unsere Produktions- und Konsumverhalten zerstören nicht nur die Natur vor unserer Haustür, sondern weltweit. Mutige Maßnahmen, die den ökologischen Fußabdruck unserer Produktion und unseres Konsums bis 2030 mindestens halbieren, dürfen im Abkommen nicht fehlen. Dazu zählen unter anderem: Eine Kehrtwende in der Agrarpolitik hin zu einem Ernährungssystem, das die Artenvielfalt und unsere Gesundheit schützt. Nationale und internationale Gesetze, die unsere Wirtschaftssektoren auf einen naturfreundlichen Weg bringen: mit verantwortungsvollen Lieferketten ohne illegale und legale Abholzung, Überfischung oder Übernutzung natürlicher Ökosysteme. Wirksame Anreize und Regulierung für den Finanzsektor, damit private und öffentliche Investitionen nicht mehr in naturschädliche Aktivitäten fließen. Eine nachhaltige Ressourcennutzung innerhalb der planetaren Grenzen, insbesondere durch eine effektive Kreislaufwirtschaft. Drastische Reduzierung der Verschmutzung unserer Ökosysteme, zum Beispiel durch Plastik, um Ökosystemleistungen zu bewahren und unsere Gesundheit zu schützen.
Auf der Weltnaturkonferenz beschlossene Ziele dürfen keine leeren Vorsätze bleiben! Deutschland muss sich für einen verbindlichen Umsetzungsmechanismus stark machen, mit dessen Hilfe geprüft werden kann, ob die in Kunming vereinbarten Ziele erreicht werden. Auch ein ambitioniertes Abkommen wird seine Ziele sonst krachend verfehlen. Alle Staaten müssen ihre nationalen Strategien laufend anpassen und finanzieren. Um die Ziele auch selbst zu erreichen, muss die neue Bundesregierung ihre nationale Biodiversitätsstrategie konsequent an die neuen internationalen Ziele anpassen und sie bedingungslos und schnell im Einklang mit der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 umsetzen.
Die Weltnaturkonferenz ist die erste Chance für unsere neue Bundesregierung, um zu beweisen, wie wichtig ihr der Schutz unseres Planeten ist. Sie muss zum Treiber der Verhandlungen werden und ihr gesamtes diplomatisches Gewicht in Brüssel und in Kunming für den Stopp der Artenkrise einsetzen!
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