Dem Jaguar, der größten Raubkatze Amerikas, geht es schlecht. Ein Rettungsplan gibt uns Hoffnung. Doch die Regierungen der 18 Jaguar-Länder reagieren nicht. Es braucht Druck durch die weltweite Öffentlichkeit! Und den haben wir. Denn über 186.000 Menschen haben unsere globale Petition unterschrieben. Dafür wollen wir uns bei allen herzlich bedanken!
Die Petition ist beendet. Aber die Kampagne geht weiter. Wir werden uns bald melden und über die nächsten Schritte berichten. Um nichts zu verpassen, sollte man unbedingt unseren Newsletter abonnieren.
Größte Raubkatze Amerikas gefährdet
Um den lautlosen Jäger ranken sich seit Jahrhunderten fantastische Mythen. Auch heute noch ist er für uns und den Planeten sehr wichtig. Denn er ist eine sogenannten Indikator-Art: Wenn es den Jaguaren gut geht, geht es auch dem jeweiligen Ökosystem gut.
Vom Aussterben bedroht
Doch der Jaguar ist in größter Gefahr! Die Hälfte seines ursprünglichen Lebensraums von Nordamerika bis Argentinien hat er bereits verloren. In Uruguay und El Salvador ist er schon ausgestorben. Von den insgesamt 34 Populationen ist gerade mal eine Einzige nicht bedroht.
Es gibt derzeit noch maximal 170.000 freilebende Tiere. Doch 90 Prozent dieser gehören zu der einen, noch nicht als bedroht geltenden Population. Die verbleibenden 10 Prozent verteilen sich auf die restlichen 33 Gruppen. Man muss kein Mathe-Ass sein, um zu verstehen, dass dies eine sehr kritische Situation ist. Den Jaguaren im Amazonas geht es zwar noch relativ gut, aber je mehr Tropenwald wir dort an den Raubbau verlieren, desto mehr Lebensraum verlieren die Jaguare. Bei den großen Bränden im Amazonas 2019 sind mindestens 500 Tiere den Flammen zum Opfer gefallen.
Schuld daran ist sein einziger natürlicher Feind: der Mensch. Entwaldung, landwirtschaftliche Landnutzung, Bergbau- und Energieprojekte, Waldbrände, Urbanisierung und Wilderei treiben die drittgrößte Raubkatze der Welt in die Enge. Ihre Lebensräume werden immer kleiner und sind voneinander abgeschnitten. Kleine Populationen leiden unter Inzucht. Dadurch sinkt die Anpassungsfähigkeit an eine sich verändernde Umwelt und das Krankheitsrisiko steigt.
Der Rettungsplan: Jaguar Roadmap 2030
Eigentlich sollte es dem Jaguar besser gehen. Schließlich haben vor drei Jahren 14 der insgesamt 18 Jaguar-Verbreitungsländer die Jaguar Roadmap 2030 unterschrieben. In ihr wurde vereinbart, dass die 30 wichtigsten Lebensräume der Katze stärker geschützt und miteinander verbunden werden. Zudem sollen die lokalen Gemeinschaften und indigenen Völker nachhaltig unterstützt und ihnen dabei geholfen werden, Mensch-Tier-Konflikte zu mildern.
Doch so schön und richtig dieser Plan klingt, seit 2018 ist nahezu nichts passiert. Das ist ein dramatisches Problem, das wir tagtäglich miterleben können. Wir sind als WWF in der Hälfte der Jaguar-Lebensräume aktiv und geben unser Bestes, um den Jaguar und seine Ökosysteme zu schützen. Doch hier braucht es Entscheidungen, die nur die Regierungen der Länder, in denen der Jaguar lebt, treffen und vor allem umsetzen können.
Erheben wir unsere Stimme!
Was es jetzt braucht ist Druck der Öffentlichkeit auf die Regierungen, damit sie ihr gegebenes Versprechen endlich erfüllen und den Jaguar schützen. Darum rufen wir weltweit die Menschen dazu auf, sich an unserer Jaguar-Petition zu beteiligen:
An die Regierungen der 18 Jaguar-Länder: Schützen Sie die Jaguare und ihre Lebensräume! Sorgen Sie für ihr und unser aller Wohlergehen. Setzen Sie die Jaguar-Roadmap 2030 schnellstmöglich um.
- Gesamter Petitionstext
Sehr geehrte Regierungen der 18 Jaguar-Länder,
der Jaguar ist in Gefahr! Die Hälfte seines ursprünglichen Lebensraums ist verschwunden, und die Anzahl der Tiere geht immer weiter zurück. Dafür nehmen die Bedrohungen stetig weiter zu. Wir könnten die Raubkatze daher in den kommenden Jahrzehnten verlieren, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.
2018 wurde die Jaguar Roadmap 2030 verabschiedet. Sie ist ein wegweisender Plan zur Rettung der größten und ikonischen Raubkatze Amerikas. Bisher wurde diese Roadmap von 14 der 18 Länder, in denen Jaguare leben, unterschrieben, aber nicht umgesetzt.
Die Roadmap zielt darauf ab, die Jaguar-Lebensräume, die sich von Mexiko bis Argentinien erstrecken, zu stärken und bis 2030 insgesamt 30 vorrangige Landschaften für die Erhaltung dieser Art auf vier Wegen zu schützen:
- Regionale Zusammenarbeit zur Rettung des Jaguars
- Entwicklung und Umsetzung nationaler Jaguar-Strategien
- Jaguar-freundliche Anbaupraktiken fördern
- Nachhaltige Finanzierung der 30 vorrangigen Landschaften des Jaguars
Es ist drei Jahre her, seit die Jaguar-Roadmap 2030 verabschiedet wurde – doch trotz einiger weniger Fortschritte wurden keine wegbereitenden Maßnahmen umgesetzt.
Ich bitte Sie, die Regierungen der Länder, in denen der Jaguar lebt, die Jaguar-Roadmap 2030 umzusetzen, um diese Raubkatze zu erhalten und ihre Lebensräume in ganz Süd- und Mittelamerika wieder zu verbinden. Bitte erkennen Sie die entscheidende Rolle an, die der Jaguar für das Wohlergehen der Menschen und des Planeten spielt.
Denn die Rettung des Jaguars muss uns allen wichtig sein. Der Schutz des Jaguars geht Hand in Hand mit gesunden Ökosystemen, einer Stärkung der Artenvielfalt und dem Klimaschutz. Die Regenwälder, die die Heimat der Jaguare sind, speichern riesige Mengen Kohlenstoff und bremsen somit die Erderhitzung.
Gemeinsam haben wir schon oft bewiesen, dass wir die Politik bewegen können, wenn wir zusammen unsere Stimmen erheben. Wir sind uns sicher, das kann uns auch jetzt gelingen, wenn wir gemeinsam mit den Menschen in Mittel- und Südamerika von ihren Regierungen fordern: Rettet den Jaguar! Darum: Unterschreiben Sie jetzt unsere Petition.
Foto: © Jorge André Diehl / WWF-Brazil